„Wind of Change“

Der Energiesektor ist ein medienwirksames Thema: Es geht um Ressourcen heute und in der Zukunft. Es geht um Sicherheit und Sauberkeit. Es geht um Geld. Und es geht um große Veränderungen – in der Technologie, in Geschäftprozessen, in Nachfrage und Angebot, in Aufgaben und Verantwortungen.

Die regenerativen Energien bieten schon seit längerem Unternehmen und Privatleuten die Möglichkeit, sich teilweise bis weitgehend selbst mit Energie zu versorgen. Bei Bedarf kann Fremdstrom hinzu gekauft werden sowie Überschüsse abgegeben werden können. Damit verwischt die klare Trennung zwischen Produzent und Verbraucher in einer Branche, in der noch jährliche Hausbesuche gemacht werden, um den Stromverbrauch analog ablesen zu können.

Zeitgemäße Messgeräte, die den Energiefluss in beide Richtungen in Echtzeit messen können, sind nur der Anfang.  Begriffe wie „Smart Grid“, „eEnergy“ oder „Smart Metering“ beschreiben eine Marktdynamik, die nicht alleine die Energieversorgung betrifft. Das moderne Zuhause des 21. Jahrhunderts ist nicht nur Energieproduzent, sondern vernetzt auch die Haustechnik mit Elektrogeräten zum sogenannten „Smart Home“. Autos sollen in Zukunft vermehrt Strom tanken und mit dem „Smart Home“ sowie anderen Verkehrsteilnehmern „kommunizieren“ können.

Die Basis für die Umsetzung dieser Möglichkeiten bilden intelligente, zuverlässige und sichere Zähler und Gateways. Denn mit dem Strom fließen auch Daten und Geld multidirektional zwischen Produzenten und Verbrauchern, Anbietern und Partnern, die sicher verrechnet und vor Manipulation und Kriminalität geschützt werden müssen. Die Chancen, die sich für den Energiesektor ableiten, sind erheblich. „Smart meters“ können über Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) wertvolle Daten über das Energiekonsumverhalten der Verbraucher in Echtzeit liefern. Energie kann somit bedarfsgenau produziert werden. Prozesse und Aufwände lassen sich optimal darauf ausrichten. Kosten können minimiert werden. Analogien aus der Telekommunikation und dem Zahlungsverkehr bei Finanzdienstleistern liefern außerdem Ideen für ein reiches Portfolio.

Das benötigte Veränderungsportfolio umfasst die Einführung neuer Technologien, die Umstellung des Geschäftsmodells und der Prozesslandschaft sowie die Erschließung und Entwicklung neuer Geschäftsfelder. Diese Veränderungen sind die Voraussetzung, die Chancen nutzen zu können. Trotz des aktuellen Drucks möchten Veränderungen dieses Ausmaßes besonders behutsam in die Organisation und Mitarbeiterschaft getragen werden. Transparenz und Verständnis sind die Grundlage für die Bereitschaft der Mitarbeiter, den neuen Weg mitzugehen. Auch die Vorbereitung und Qualifikation der Mitarbeiter auf die neuen Technologien, Aufgaben und Verantwortungen spielen über die Vermittlung notwendiger Kenntnisse hinaus eine ausschlaggebende Rolle. Hierin verbirgt sich die Chance, Mitarbeiter neu anzusprechen, mit ihnen über persönliche und professionelle Ziele zu reden und neue Möglichkeiten für Entwicklung und Karriere aufzuzeigen.

005-initiative-magazin-coverDieser Beitrag basiert auf dem Artikel „Frischer Wind im Energiesektor“ von Federico Avellán Borgmeyer, Arlette Dumont du Voitel und Dr. Lutz Martiny, erschienen im initiative magazin 07/2013.

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Arlette Dumont du Voitel

Arlette Dumont du Voitel (PMP, PMI-ACP, ITIL, PSM1, PSPO1, IMCM) ist Managing Partner der amontis consulting ag und Consultant, Interim Manager, Trainer und Coach in allen Bereichen des Change und Projektmanagements. Sie verfügt über ein abgeschlossenes Studium in Wirtschaftswissenschaften, Management, Design aus Frankreich und Australien sowie ein MBA. Ihre fachliche wie kulturelle Diversität in Kombination mit der Konfrontation als Berater mit Unternehmen unterschiedlicher Größe, Kulturen und Branchen führt bei ihr zu einem umfassenden Verständnis der Komplexität wirtschaftlicher Geschäftsstrukturen sowie der damit verbundenen menschlichen Interaktionen.

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